Ich glaube das ist genau das was es aktuell braucht: Sich seiner eigenen Verletzlichkeit und Zartheit bewusst zu werden und mit ihr liebevoll umgehen. Wie haben mal gelernt, dass wir nur Sicherheit erlangen, wenn wir eindeutig, stark und positioniert sind. Tatsächlich sind wir aber meist ambivalent, verletzlich, eben zart. Das nicht sein zu wollen schwächt uns.
Eine tiefe Beziehung zu sich selbst und anderen wird möglich, wenn wir uns bewusst machen, dass wir Zartheit zeigen können mit Worten und Taten. Privat und im beruflichen Kontext braucht es genau die Fähigkeit an Stellen, die vielleicht schmerzhaft sind, sich selbst verlangsamen.
Manchmal verletzen wir im Streit andere mit Worten und Taten damit diese unseren Schmerz spüren. Meist sind wir an den Stellen besonders zickig und harsch, an denen wir eigentlich zart, verletzlich und bedürftig sind.
Wir geben dem anderen die Schuld für unsere Gefühle. Wenn wir aber Verantwortung für unsere Zartheit und den Schmerz übernehmen, verstehen welche Bedürfnisse in Verbindung mit diesen Gefühlen stehen, können wir andere konkret um etwas bitten. Es entsteht die Möglichkeit, dass in der Gegenwart Gutes entsteht und Beziehungen tief und belastbar werden.